Unser Unterricht

Unterricht im Christophine-Schulsaal

Grundsätzlich bedarf es nicht vieler Absprachen, um ein gelingendes Unterrichts- und Lerngeschehen zu gewährleisten. Dem Prinzip unseres Offenen Unterrichts liegen Regeln zugrunde, die im Detail und Einzelfall sich verzweigen können und stetig Zuwachs im persönlichen Bereich erfahren. Manche Regeln werden gemeinschaftlich eingeübt und teilweise durch einzelne Gespräche ergänzt. Die Schulkinder sind Akteure des Unterrichts. In Einzelgesprächen, kleinen beiläufig entstandenen Gruppen und der großen institutionalisierten Runde ergänzen Erwachsene und Schulkinder ihre Sichtweisen auf die Produkte, die in weitestmöglicher Eigenregie entstanden sind.

Bedingungen
Lernen in der Schule hat Ziele im Blick · Schulkinder erkennen die Bedeutung der mehrmals täglich stattfindenden Versammlungen an. · Im Schulsaal werden alle Beteiligten als Partner_innen der schulischen Auseinandersetzung akzeptiert.

Freie Schule Christophine · Schulsaal
Freie Schule Christophine · Schulsaal

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Christophine ermöglicht den Schulkindern die Offenheit, die Rahmenbedingungen ihres Arbeitens selbst zu bestimmen. Unser Offener Unterricht basiert dann vornehmlich auf den Voraussetzungen zur Organisation der Schulkinder. Wo Schulkinder dieser Unterrichtssituation noch nicht ausreichend identifiziert gegenüber stehen, begleiten wir die Schulkinder in diesem Prozess mit Materialien, Themen, Interaktionen und Einblicken in unser Erleben ihres Tuns.

Bedingungen
vielfältige Interaktionsformen · Sichtbarmachung von Strukturen · Beratung und Reflexion · Gesprächsanlässe · Anregungen und Angebote · Arbeitsblätter und -hefte

Die Offenheit zu verringern ist eine Ausnahmesituation. Eine weitergehende Reduzierung der Offenheit im Unterricht, sei es für das Kollektiv oder einzelne Schulkinder, ist uns kurzfristig und vorübergehend möglich, wo eine Situation es erforderlich macht und die Schulkinder die Entscheidung entsprechend einschätzen können. Kritik und Regulierungen derartiger Einschränkungen sollen im gemeinschaftlichen Gespräch möglich sein.

Bedingungen
Forderung nach unmittelbarer Verhaltensänderung · Sperrungen von Räumen oder Nischen · Einschränkungen in der Gruppengröße · 

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Christophines Offener Unterricht setzt auf die Eigenproduktion der Schulkinder. Die Lernbegleitung begegnet dieser mit Offenheit und sucht darin Anschlussmöglichkeiten für weiterführende Themen und differenzierende Interaktionen, die der Sache des Schulkindes folgen.

Der Erhalt der persönlichen Zugänge der Schulkinder zu ihrer Arbeit und dazu passenden Fragestellungen bleibt gewährleistet. Der Lernweg unterliegt keiner Normierung, kann jedoch durch Gewohnheiten der Schulkinder und der Lernbegleitung ähnliche Merkmale aufweisen.

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Die artikulierten Interessen der Schulkinder sind die Leitplanken im offenen Unterrichtsgeschehen im Christophine-Schulsaal. Die Lernbegleitung teilt mit den Schulkindern die Offenheit gegenüber der eigenen Fragestellung, die zu erfüllenden Lernergebnissen führt. Interessen äußern sich zielgerichtet in Fragen, die vermeintlich klare Antworten ermöglichen, und ergebnisoffen oder erwartend für das, was die jeweilige Schularbeit an Erkenntnissen oder weiterführenden Erfahrungen ermöglicht. Beide Ausgangspunkte können im Offenen Unterricht begleitet werden.

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Das regelmäßige Plenum im Christophine-Unterrichtsgeschehen ermöglicht den Schulkindern, die größtmögliche Partizipation und Eigenverantwortung an allen Entscheidungen bei Fragen, die sie selbst und ihre Gemeinschaft betreffen. Ihre Überlegungen und Themen greifen organisatorische Aspekte genauso auf wie soziale oder gemeinschaftspolitische Fragen, die der Klärung im großen Rund bedürfen.

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Alle Schulangehörigen sind angehalten, sich am Prinzip der Gleichberechtigung zu orientieren und dieses nicht infrage zu stellen. Sie alle haben ein Recht darauf, körperlich oder verbal nicht verletzt zu werden. Die Beziehungskultur im Christophine-Schulsaal ist offen für die Anliegen aller Beteiligten.

LO · Oktober 2022